Nächstes Konzert
Teker- Das Ensemble für tiefe Blockflöten
Natasha Goldberg: Sopran
Tim Kogel: Bodhran
Leitung: Katharina Hess
Teker: Elke Boll, Beate Hassinger, Nathan Kogel, Mareike Kohaut, Rita Marquardt, Brigitte Könen-Bergmann, Elisabeth Löser, Rita Marquardt, Bastian Ruf, Katharina Hess
Sonntag, 9.Juni 2024, 15 Uhr
Abteikirche St. Hildegard,
Rüdesheim Eibingen
Eintritt frei
Werke von G.P. da Palestrina, Pierre Sandrin, Diego Ortiz, J.S.Bach, Frans Geysen, W.W. Nieuwkerk, Sören Sieg
Abtei St. Hildegard
65385 Rüdesheim
www.abtei-st-hildegard.de
Teker besticht in seinen Konzerten immer wieder durch den satten, tiefen Sound der
Instrumente. Die Subkontrabassflöten, vier Mal so lang wie eine herkömmliche Bassflöte, bilden neben den Kontrabassflöten das Fundament des zehnköpfigen Ensembles.Sie gab es schon in der
Renaissance, die tiefen Instrumente und sie faszinieren die heutigen Flötenbauer, die unerbittlich neue Ideen verwirklichen, um der Blockflöte in heute nahezu allenStilbereichen einen Platz
zu geben. Jedes Werk erfordert eine andere Auswahl an Instrumenten, derer vierzig auf der Bühne vertreten sind. Im Zentrum des Programms steht ein altfranzösisches Chancon, dessen lyrische
Zeilen kein geringerer als KönigFrancois l (1494-1547) in Gefangenschaft zu Papier brachte. „Doulce memoire de plaisir consommée…“ – „Süße Erinnerungen in Freude versunken…“.
Von Pierre Sandrin vertont, wurde es zu einem der weit über die Landesgrenzen hinaus beliebtesten Chancons des 16. Jahrhunderts.
Vor dem Individualismus der Romantik, der ganz auf die Suche der frappierendsten Originalität ausgerichtet ist, war eine musikalische Komposition im 16. Jahrhundert keineswegs ein unantastbares
Kunstwerk, an das man nur mit Achtung und Ehrfurcht wie einer Reliquie gegenüber herangehen durfte. Ein Komponist schlug eine mögliche Fassung vor, derer sich seine Kollegen und Nachfolger
nach Lust und Laune bedienen konnten. Diego Ortiz fand seine Freude an Sandrins vierstimmigen Satz und brachte gleich mehrere Improvisationen über das Chancon zu Papier. Er nannte sie
„Recercadas“:….du sollst dich also auf die Suche begeben, verändern, improvisieren, diminuieren.
In diesem Programm spielen wir einige aufgeschriebene Improvisationen:
Ortiz Ideen zu Sandrins Chancon, Ortiz Ideen zu berühmten Bassmodellen der damaligen Zeit, Sören Sieg mit seinen Varitionen über eine irische Jigg…
Dem gegenüber steht die vollkommene Abgeklärtheit jener zwei Contrapuncti aus der Kunst der Fuge von J.S. Bach, sowie der Minimalismus des Werkes „Periferisch, Diagonaal, Concentrisch“ von Frans
Geysen.
Aber wie steht es um die Motette „Sicut cervus desiderat“ von G.P. da Palestrina, einem in Rom in den Diensten des Papstes stehenden Komponisten der Renaissance? Mit seinem kontrapunktisch vertonten
Psalm 42 „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir“ schließt sich der Kreis. Denn uns erscheint es so, als ob gerade dieses Stück Musik in seiner ganzen
kompositorischen Strenge am einfachsten und unmittelbarsten die Seele berührt.
Foto: Maximilan Ruf
Zoomlink für alle Kurse
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Meeting-ID: 797 5970 2739
Kenncode: BlfHess
dienstagsmorgens RecorderWarmUp
Fingertechnik/Atem-, Blastechnik/Zungentechnik
dienstags von 9:00-9:30 Uhr
dienstagsmorgens Dynamik Kurs
...differenziertes Gestalten...
dienstags von 9:35-10:05 Uhr
Voraussetzung für die Teilnahme am Dynamik Kurs ist die Teilnahme am RecorderWarmUp Kurs
Beitrag pro Kurs: monatlich 15,- Euro, es ist jederzeit möglich, sich abzumelden (keine Kurse in den hessischen
Ferien)
Inhalte:
RecorderWarmUp - In dieser halben Stunde beschäftigen wir uns eingehend mit einem Technikthema (Atmung, Finger, Zunge) und trainieren gemeinsam die Übungen. Ein Hauptaugenmerk gilt immer dem gezielten, bewussten Einsetzen von Spannung und Entspannung in allen Technikbereichen. Es geht darum, sich viel Zeit zu nehmen, um Bewegungsabläufe genau zu betrachten.
Dynamikkurs - Es geht um die farbenreiche Gestaltung einer Phrase, sei es durch Nebengriffe, die Crescendo und Decrescendo ermöglichen oder durch Artikulationsfolgen, durch Vibrati, Rubati usw..Wir arbeiten konkret über mehrere Einheiten an einem Satz und leuchten die dynamischen Möglichkeiten aus.
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Ich betrachte meine Arbeitseinheiten „RecorderWarmUp“ und „Dynamikkurs“ als eine Art Aufwärmtraining für Geist, Atem, Finger, Zunge. Es werden keine hohen Ansprüche an technisches Können erhoben, jedoch ist Konzentration gefragt. Die Teilnehmer trainieren stummgeschaltet mit mir gemeinsam.
Fragen und Anmeldung:
hesskatharina@outlook.de
...und natürlich ist es möglich, sich in die Kurse über Zoom einzuwählen, um zu erfahren, ob man sich gut aufgehoben fühlt...
Gerne vorher eine kurze Mail senden.
Katharina Hess war 25 Jahre lang Blockflötistin im renommierten Quartett Flautando Köln. Neben einer weltweiten Konzert- und Kurstätigkeit entstanden zahlreiche CDs und Rundfunkproduktionen. Seit jeher reizte es Flautando Köln, sich neben der „Alten Musik“ auf neue Wege zu begeben und so fanden Komponisten wie Claude Debussy, Kurt Weill und Dizzy Gillespie ihren Platz in den Konzertprogrammen. Geprägt von dieser langjährigen intensiven Ensemblearbeit widmet sich Katharina Hess nun neben anderen musikalischen Aufgaben der pädagogischen Tätigkeit. Sie gibt bundesweit Seminare für BlockflötistInnen und ist Dozentin an der Bundesakademie in Trossingen, sowie am Weiterbildungszentrum Ingelheim bei Mainz. Dort gründete sie im März 2015 das FORUM FÜR BLOCKFLÖTE INGELHEIM und schafft eine Plattform für Ensemblearbeit, Ensemblegründungen, solistisches Arbeiten, kuriose Besetzungen, Seminare und Vorträge.
Sie ist Jurymitglied beim Bundeswettbewerb “Jugend Musiziert”.
Katharina Hess lebt in Frankfurt.
Interview mit Katharina Hess im Heft 3/2015 der Zeitschrift Windkanal (www.windkanal.de)
Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Fa. Mollenhauer